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Jagen mit der Harpune – die Grundlagen – Basics lernen – Tipps

Wer das Jagen mit der Harpune lernen möchte, der sollte sich zuerst über ein paar essentielle Basics informieren. Beherzigt man die hier angegeben Tipps, so wird sich schnell ein größerer Jagderfolg einstellen. Spearfishing stellt dabei eine lange Wissensreise dar, in der man lernt von der Umwelt und vor allem mit ihr zu leben. Speerfischen ist ein anspruchsvoller Sport!

Mit der Harpune JagenGrundlagen – Basics lernen & Tipps

Wind

Der Wind ist oft entscheidend für die Sicht im Wasser. Gibt es auflandigen Wind werden viele kleine Schwebepartikel an die Küste geschwemmt, diese verringern die Sicht enorm. Leichter ablandiger Wind drückt diese Schwebeteilchen auf das offene Meer und ist damit der ideale Wind zum jagen. Zu starker Wind sorgt für hohe Wellen, welches auch eher kontraproduktiv und manchmal sogar gefährlich ist. Über 4 Beaufort sollte man nicht ins Wasser gehen, schnell kann die Windgeschwindigkeit steigen und für brenzlige Situationen im Wasser sorgen.


Die Uhrzeit

Spielt beim Harpunenfischen eine große Rolle. Während Kleinfisch wie z.B. Meeräschen und Lippfische den ganzen Tag anzutreffen sind, kommen die großen Jäger in den frühen Morgenstunden sowie kurz vor Sonnenuntergang aus ihren Verstecken.
Da das Harpunieren in der Nacht in den meisten Ländern dieser Welt verboten ist wird auch nicht im speziellen auf die Nachtjagd eingegangen. Begründet wird das Nachtjagdverbot damit, dass Fische nachts in einen Ruhezustand verfallen. Dieser Ruhezustand gibt dem Fisch keine Chance zu entkommen da sie oft bewegungslos unter Steinen verharren.

Der frühe Morgen bezeichnet die Zeit unmittelbar während und nach dem Sonnenaufgang, ist die Sonne schon zwei Stunden am Himmel, was im Hochsommer auch schon gegen 8 Uhr zutreffen kann, werden sich die meisten großen Räuber wieder in ihre Höhlen zurückgezogen haben. Gerade in diesen Stunden ist die Wahrscheinlichkeit das ein Großer Jäger wie einen Dentex (Zahnbrasse) oder einem Zackenbarsch (Epinephelus marginatus) anzutreffen unwesentlich höher.

In den Morgen- als auch in den Abendstunden muss der Speerfischer vor allem sein Suchmuster ändern. Durch den geringeren Lichteinfall verschwimmt die Farbwelt zu einem einzigen Blau und es fällt schwer Fische nach der Farbe zu entdecken. Die Wasserströmung und Wellen erzeugt im Meer Bewegungen, fällt dabei ein Punkt aus diesem Muster sollte er unserer besonderen Aufmerksamkeit gelten, jede asynchrone Bewegung zu der bewegten Flora gibt ein Indiz auf Jagdbeute. Oft ist dies die einzige Möglichkeit einen Fisch aus mehreren Metern zu sichten.

Auch sollte man ab und zu auf eine größere Tiefe hinabtauchen, oft fällt dem Taucher erst dann auf wie viel Fisch sich doch eigentlich unter einem befindet, welchen man von der Wasseroberfläche gar nicht bemerkt hat. Entdeckt man einen Fisch aber die Entfernung für einen guten Schuss ist zu groß, taucht man auf und verliert dabei nicht den Fisch aus den Augen und wechselt auch nicht das Ziel. Das Auge wird automatisch den Umrissen des Fisches nicht verlieren und bei einem zweiten Abtauchen vielleicht den gewünschten Erfolg bringen.

Die Uhrzeit verändert die Schattenlage und das Jagen im Wasser ungemein. Gerade räuberisch lebende Fische greifen aus dem Schatten an. Dies verdeutlicht sich auch an ihrer Hautzeichnung, die Oberseite des Fisches trägt oft eine dunkle Färbung, was es schwer macht sie in dunklen Ecken zu erspähen. Tagsüber bei fast senkrechtem Lichteinfall bilden sich aus den Felsen weit weniger Schlagschatten, als es bei horizontnahem Sonnenstand der Fall ist. Gerade diese langen Schlagschatten sind es, welche unserem Jagdziel die nötige Sicherheit geben sich sein Abendessen zu verdienen. Bewegen sich die Nahrungsfische durch die horizontal verlaufenden Lichtstrahlen trägt ihr Schatten die Information ungemein weiter, als das es bei Tag der Fall wäre.


Aspetto

Keine Anfängertechnik!
Für diese Technik wird zwingend Blei benötigt. Hierbei taucht der Taucher ab und legt sich auf den Meeresgrund. Für einen guten Aspetto sollte man eine gut trainierte Lunge besitzen. Diese Technik ist aufgrund des Bleis und der benötigten Tauchzeit von mindestens 1 Minute. Befindet man sich unter dem Null Tarierungs Level (Siehe Kapitel Blei). Bei den ersten malen wird man erstaunt sein, wieviel Fische nach kurzer Zeit in nächster Umgebung auftauchen. Diese kommen oft nah an den Taucher heran und zeigen eher Interesse als Scheu. Viele verschiedene Fische wie Brassen und Äschen sind durch diese Technik gut erbeutbar. Bedenken Sie immer, dass noch genügend Luft zum Auftauchen vorhanden sein muss.


Jagen küstennaher Arten und deren Verhaltensweisen

– Brassen
– Zackenbarsche
– Amberjacks
– Barben
– Äschen

Hat man sein Objekt der Begierde gesichtet, versichert man sich zuerst ob dieses überhaupt eine lohnenswerte Größe besitzt. Ist der Fisch untermäßig, dann lässt man ihn besser schwimmen. Es lohnt sich das Verhalten einiger Fische zu kennen, da sie oft ein Muster zeigen welches es dem Jäger erlaubt sich dem Fisch auf Schussweite zu nähern. Generell lohnt es sich den Fisch erstmal zu beobachten, frisst er, versteckt er sich, jagt er andere Fische? Sie werden die größten Chancen haben den Fisch zu treffen, wenn er Sie nicht bemerkt hat. Hat er sie registriert wird es ihm nicht schwer fallen einem schwerfälligen Taucher zu entkommen. Nähern Sie sich dem Fisch grundsätzlich von hinten oder der Seite, nie von vorn.
– Abwarten bis der Fisch frisst
– Lautlos abtauchen
– Langsame Bewegungen
Hat der Fisch Sie bemerkt und Sie sind noch nicht in Schussweite, tauchen Sie besser auf und folgen ihm bis er wieder seine fokussierten Handlungen aufnimmt, wagen Sie nun einen neuen Versuch.
Manchmal verstecken Fische sich in Felsspalten, stechen sie dort fest lohnt es sich genauer nachzusehen. Oft wartet der Fisch bis der „Angreifer“ verschwindet, deshalb schauen Sie dort wo er verschwunden ist. Vorsicht ist beim Schuss geboten, es kommt zwischen Steinen oft zu Pfeilhängern, deshalb achten Sie bei großen Tiefen darauf, wo Sie hin schießen.

Brassen

Oft schreckhaft, größere Tiere sind langsamer und deshalb einfacher zu jagen, nicht zögern beim Schuss, oft sehr schnell. Manchmal lohnt es bei größeren Tieren in Schwimmrichtung vorzuhalten.
Barben: Sehr geschätzter Speisefisch. Idel zu schießen wenn er den Boden durchgrundelt. Verfolgen der Tiere lohnt sich, Sie fliehen oft 20- 30 Meter und suchen dann weiter nach Nahrung. Oft begleitet von Kleinfisch.

Meeräschen

Sehr schneller und vorsichtiger Fisch, gut im Aspetto. Schiessbar in großen Schwärmen während diese den Boden abgrasen. Tipp: Manchmal lohnt es sich so schnell wie möglich einem Schwarm hinterher zu schwimmen, Dieser flüchtet geradeaus, macht aber oft nach wenigen Metern eine scharfe links oder rechts Kurve. Dies ist der Ideale Moment für einen Schuss, da der Fisch seitlich zum Taucher steht.

Bernsteinmakrele

Bernsteinmakrelen oder auch Amberjack (aufgrund ihrer Bernstein ähnlichen Färbung) genannt, werden oft von Tumulten angelockt: Licht, blinken, Geräusche Unterwasser. Umkreisen manchmal den Taucher, anfangs unvorsichtig. Nimmt man die Gelegenheit nicht wahr, wird man sich noch lange ärgern. Oft über Sandflächen anzutreffen (mittlere Tiefe). In Küstennähe findet man eher Jungfische, welche ihre Jugend in Buchten verbringen, gerade diese sollte man ziehen lassen, damit sie sich zu den schönen, großen pelalgischen Räubern entwickeln können.

Zackenbarsch

Meist in größeren Tiefen (>10 m) oft an Riffkanten zu beobachten, welche Steil abfallen (auf 30- 40m). Oft besetzen Sie gesunkene Wracks. Bitte keine untermäßigen Fische schießen. In Frankreich ganz verboten. Schweben oft im Wasser und beobachten den Taucher. Sind aus der Ferne gut an ihrem fächerähnlichem Brustflossenschlag zu erkennen. Gerade bei Zackenbarschen sollte man wirklich nur große Exemplare bejagen, dieser Fisch ist leider im gesamten Mittelmeerraum selten geworden. Richtlänge ist in vielen Ländern 45cm plus, in anderen Ländern ist es ganz verboten Zackenbarsche zu schießen. Erscheint euch der Fisch Unterwasser schon zu klein, wird sich dies an der Oberfläche kaum ändern, lasst ihn ziehen.

Muräne

Sollte man besser lassen wo sie sind. Sind gefährlich wenn harpuniert. Besitzen spitze infektiöse Zähne, sind unterwasser schwer zu töten. Eine Muräne durchbiss einmal meinen 5 mm Neopren Handschuh und hinterließ eine kleine aber stark blutende Wunde. Am folgenden Tag schwoll der Handrücken um das Doppelte an. Die schmerzhafte Schwellung ließ erst nach einer Woche nach. Besitzen ein weißes festes und fettreiches Fleisch, welches allerdings von vielen Gräten durchzogen ist. Große Muränen können Finger abbeißen.


After dive

Nach dem Tauchen sind einige Dinge zu erledigen, vor allem bei kalten Tauchgängen sinkt dadurch die Erkältungsgefahr

  • Warm duschen
  • Warm anziehen
  • Fisch ausnehmen
  • Tauch Equipment mit Süßwasser abspülen und trocknen, anschließend trocken verstauen
  • Ein schönes kühles Bier trinken und den Tauchgang entspannt Revue passieren lassen

Ich empfehle jedem ein Divelog zu erstellen (sie auch Videotutorial unten), dazu ist es immer nützlich gute Spots mit einem GPS festzuhalten, ich selbst nutze ein einfaches Garmin GPS und bin seit Jahren sehr zufrieden (auch wenn Ihr nicht interessiert seit, supportet ihr mich per Klick auf den Link, Danke!):

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Einfach und gut. Einfach gut!

Zum Thema ausnehmen findet ihr hier alles essentielle:


Weitere Techniktips

Ich habe viele weitere nützliche Tipps in meinen Tutorials zusammengefasst:

2 Gedanken zu „Jagen mit der Harpune – die Grundlagen – Basics lernen – Tipps

  • Avatar for Joachim Bohlander Joachim Bohlander

    Hallo Chris, welche Speerspitze nimmt man am Anfang??? Habe gesehen es gibt 3 er 4 er und sogar spitzen mit 5 Zacken Bzw spitzen in einer! Du fischst immer mit einer Spitze habe ich gesehen! Grüsse aus Griechenland Joachim

    Antwort
    • Avatar for harpune.info harpune.info

      Vorteil bei den Zacken ist, dass du eine höhere Wahrscheinlichkeit hast, den Fisch zu treffen. Der Große Nachteil ist allerdings, dass die Dreizacke lang nicht so gut sind im Punkt den Fisch nach dem Treffer zu halten. Bei einem Dreizack entkommen dir viel mehr Fische und verenden dann meist leider. Je größer der Fisch ist, desto höher ist hier die Wahrscheinlichkeit. Zweiter Punkt ist, dass ein Pfeil mit Dreizack einfach viel langsamer ist. Dritter Punkt, dass der Pfeil in Höhlen viel öfter stecken bleibt. Dreizack ist in meinen Augen für Anfänger die auf (oft zu) kleine Fische schießen. Beste Grüße, wenn du mehr Fragen hast, immer raus damit.

      Antwort

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